Irmgard von Aspel
Die historischen Erwähnungen von Aspel datieren um das Jahr 1000 (Godizo - Herr auf Haus Aspel, gestorben 1011). Infolge von Fehden und Erbstreitigkeiten kann die älteste Tochter Godizos, Irmgard, erst im Laufe des 11. Jahrhunderts ihr Erbe antreten. Obwohl das Land um Aspel nicht eine Grafschaft ist, wird Irmgard immer wieder als "Gräfin" und ihr Besitztum als "Grafschaft Aspel" bezeichnet. Sie tritt in einer Urkunde des Erzbischofs Sigewin von Köln (1079-1089) als bedeutende Stifterin auf, indem sie die Kirche in Rees-Haldern und das Kollegiat-Stift in Rees gründet und zum Unterhalt mit Schenkungen reich dotiert.
Auch die Gründung der Reeser Kollegiat-Kirche, der Verehrung der hl. Maria geweiht und vom Kölner Erzbischof eingeweiht, geht auf Irmgard von Aspel zurück. Sie soll sich dann in eine Einsiedelei bei Süchteln (Viersen/Niederrhein) zurückgezogen und schließlich nach Köln begeben haben, wo sie ein Hospiz für Pilger, Kranke und Hilfsbedürftige einrichtet, im Schatten der Kölner Domkirche gelegen. Burg und Land Aspel, sowie die Kirche in Rees mit ihren Schenkungen überschreibt sie dem Erzbistum Köln. In der Agnes-Kapelle des Kölner Domes befindet sich der Sarkophag der Irmgard von Aspel, deren Festtag am 4. September dort und in Aspel begangen wird. Man nimmt an, dass Irmgard in der Zeit zwischen 1082 und 1089 verstorben ist.
Sie ist als die große caritativ tätige Frau in die Erinnerungsgeschichte eingegangen – mit ihren Hauptverehrungsorten Aspel/Rees (beurkundet) – Süchteln/Viersen (Legende) – Köln (beurkundet). Heute erinnert im Reeser Ortsteil Haldern eine Plastik an die einstige mittelalterliche Herrin von Aspel, an die Stifterin der Halderner Kirche und des Stiftes Rees.