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Interview

Schwester Maria Beate Reifenberg

Frage:  Sr. Maria Beate, Sie sprechen für die Schwestern Ihrer Ordensgemeinschaft, die in Deutschland leben. Wie viele Schwestern gehören zurzeit (2020) zu Ihrer Gemeinschaft? Wo leben sie? Welchen Aufgaben dienen sie?

Antwort: Wir haben zurzeit 42 Schwestern, von denen 38 Schwestern in Haus Aspel wohnen, zwei Schwestern in Weyerbusch/Westerwald und zwei Schwestern in Straeten/Heinsberg. Die 38 Schwestern in Haus Aspel verbringen ihren Lebensabend in zwei Gruppen. Das ist einmal die Kommunität mit 20 Schwestern und das Irmgardisstift mit 18 Schwestern. Einige Schwestern der Kommunität nehmen Aufgaben im Haus wahr, wie z.B. Verwaltung, Pforte, hauswirtschaftliche Hilfen, Betreuung bei Krankheit, Einkäufe für die Schwestern, die es selbst nicht mehr können. Die Kommunität wird von einer Schwester (Oberin)  und zwei Assistentinnen begleitet.

Die Schwestern im Irmgardisstift sind auf Hilfe und Pflege angewiesen. Die Pflegedienstleitung sowie fachlich qualifizierte Altenpflegerinnen betreuen die Schwestern bei Tag und in der Nacht. Die hauswirtschaftlichen Dienste werden durch entsprechende Mitarbeiterinnen erfüllt. Eine  Ordensschwester ist seitens der Ordensleitung für die persönlichen Belange der Schwestern und als Verbindungsperson zur Kommunität beauftragt. Sie hat außerdem die hauswirtschaftliche Leitung für die Mitarbeiterinnen im Irmgardisstift.  

Die vier Schwestern in Weyerbusch und Straeten sind in Pastoralen Aufgaben der jeweiligen Pfarrgemeinde eingebunden.

Frage:  Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Schwesterngemeinschaft in Deutschland sowie weltweit, denn Sie sind ja eine internationale Gemeinschaft?

Antwort:  Seit 1998 und auch schon einige Jahre davor arbeiteten wir an einem sogn. Sanierungskonzept, das inzwischen fast erfüllt ist. Das beinhaltete, dass wir für unsere großen Einrichtungen: Gymnasien, Krankenhäuser, Altenheime, Kindertagesstätten, Familienzentrum  mit neuen Trägergesellschaften Kontakt aufgenommen haben.  Nach intensiven Gesprächen und Verträgen konnten wir diese Einrichtungen übergeben. Wichtig für uns bei allen Übertragungen war, dass das Charisma unserer Ordensgemeinschaft, der selbstverständliche, liebevolle Dienst am Menschen bewahrt bleibt.

Außerdem haben wir eine Zusammenlegung der Schwestern aus den verschiedenen Kommunitäten in Haus Aspel vorgenommen und nach der Übergabe der Einrichtungen  schrittweise in die Wege geleitet und durchgeführt. Dafür sprachen einerseits betriebswirtschaftliche Gründe, mehr aber noch die Bedeutung und unser Auftrag, als Gemeinschaft zu leben. Erforderlich wurde es auch, da Schwestern zunehmend aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen Hilfe brauchten.

Für Haus Aspel sind wir seit einigen Jahren in Verkaufsgesprächen, da das Haus inzwischen zu groß für unsere Schwesterngemeinschaft ist. Unsere Absicht und unser Wunsch ist es – solange es möglich ist - in einem Teil des Hauses unseren Lebensabend zu verbringen.

Die Internationalität unserer Ordensgemeinschaft schenkt und vermittelt uns Hoffnung und Zuversicht. Der Hauptschwerpunkt unserer Aufgaben liegt inzwischen in Indien und Pakistan. Im Jahre 2000 gingen sechs Schwestern aus Indien auf Bitten des Bischofs aus Kamerun dorthin, um für Mädchen und Frauen eine Zukunft im Hinblick auf Bildung aufzubauen. Diese Mission hat sich sehr gut entwickelt. Inzwischen gehören junge Frauen aus Kamerun zu unserer Ordensgemeinschaft, und einige sind in der Vorbereitung auf das Ordensleben in der Kandidatur, im Postulat und im Noviziat. Unsere Schwesternzahl in Europa - Deutschland, Belgien, England/Irland, Italien - ist rückläufig wie auch in unserer Mission in Brasilien.

Eines ist zu bedenken. Wenn wir in die Geschichte hineinschauen, so ist den Ordensgemeinschaften „in dieser Welt kein ewiges Leben“ verheißen worden! Mit der Gründung der verschiedenen Ordensgemeinschaften ist einerseits ein konkreter Anruf, eine Notsituation verbunden. Dieser Anruf, jeweils neu und entsprechend der Zeit, wurde überdacht und wenn es seitens der zur Verfügung stehenden Schwestern möglich war, erfüllt. Andererseits galt es immer, die Bedeutung der Spiritualität der Gemeinschaft, die an kein Alter gebunden ist, zu leben und zu bezeugen. Das ist konkret die Gegenwart Gottes zu leben durch unsere Arbeit und durch unser Gebet, stellvertretend für das Heil der Welt. Dankbar schauen wir auf fast 170 Jahre Leben der Töchter vom hl. Kreuz in Deutschland zurück, im vielfältigen Dienst am Menschen, und wir schauen dankbar zurück auf 187 Jahre seit der Gründung unserer Ordensgemeinschaft in Lüttich/Belgien.

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Impressionen

Aktuelle Impressionen des Haus Aspel dargestellt in einer Galerie.

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Haus Aspel und die Wirtschaft der Region Niederrhein.

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Sr. Maria Beate spricht für die Schwestern ihrer Ordensgemeinschaft.

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Haus Aspel

Töchter vom hl. Kreuz e.V.
Haus Aspel, Aspel 1
46459 Rees

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Telefax: +49 (0) 2850 - 18 211
E-Mail:  orden(at)hausaspel.de